Nachhaltig in Küche und Haushalt


Eco-friendly in fünf Schritten

Zero waste - mit Stina Spiegelberg
Zero waste - mit Stina Spiegelberg
von Stina Spiegelberg
Zero Waste hier, Müllreduktion und Plastikvermeidung dort. Nachhaltigkeit finden wir heute als Unternehmensausrichtung und Deklaration auf vielen Produkten. Wir haben erkannt, dass sich etwas ändern muss. Aber Handeln stellt uns als Privatperson vor eine Herausforderung.


Wo fängt Nachhaltigkeit an, wie lässt sich Müll im Alltag reduzieren? Und am Wichtigsten: Lässt sich das auch mit einem voll gepackten Tag angehen?

 

Mit diesen fünf Schritten kommst du spielend leicht zu einem nachhaltigeren Alltag.


Nachhaltig in Küche und Haushalt
Nachhaltig in Küche und Haushalt
Was ist nachhaltig?
Wenn wir von ökologischer Nachhaltigkeit sprechen, meinen wir einen Umgang mit Ressourcen, der durch natürliche Regeneration dauerhaft unsere Bedürfnisse befriedigen kann. Nachhaltigkeit fängt beim Konsum an und geht bis zur Entsorgung und Aufbereitung, denn der Kreislauf schließt sich erst wieder, wenn die Ressourcen durch natürliche Regeneration dem Kreislauf der Natur wieder zugefügt wurden. Für einige Materialien ist dies allerdings nicht möglich. So zum Beispiel bei Plastik.

In unseren Weltmeeren schwimmen 150 Millionen Tonnen nicht biologisch abbaubares Plastik, 13 Millionen kommen jedes Jahr dazu (Quelle: Greenpeace). Plastik verursacht große Schäden in der Umwelt und kommt durch die Nahrungskette zu uns zurück. Dabei wissen wir bisher recht wenig darüber, wie genau sich dies auf unseren Körper auswirkt. Aber wir können handeln, denn über 80 % des Plastik gelangt über die Flüsse in die Meere und ein Großteil dessen kann durch unser tägliches Handeln recht einfach beeinflusst werden. Gemeinsam haben wir die Chance mit alltäglichen Handgriffen einen großen Unterschied zu machen.

Der Zero Waste Kreislauf

Wir neigen dazu Dinge, die wir haben möchten (und vielleicht nicht einmal wirklich brauchen) neu zu kaufen. Darauf basiert unser derzeitiges Wirtschaftssystem. Nachhaltiger wäre es erst aufzubrauchen, was man bereits besitzt, dann Kaputtes zu reparieren. Im Falle, dass dies nicht möglich ist, kann man das Benötigte tauschen oder gebraucht kaufen (siehe App-Liste), und zuletzt in nachhaltiger Form (aus nachhaltigen Ressourcen oder kompostierbar) kaufen. Die wohl wichtigste Frage, die man sich stellen kann: Brauche ich das wirklich?
clker.com/pixabay

Schritt 1: Schau deinen Müll an und erkenne, wo er herkommt.


Durchschnittlich produzieren wir in Deutschland 4 kg Verpackungsmüll pro Person und Woche. Den Müll genauer unter die Lupe nehmen klingt komisch, ist aber effektiv. Wo lässt sich Verpackungsmüll reduzieren? Recycle ich richtig? Schaue dir das Abfallsystem deiner Stadt an und schaffe dir, wenn möglich, eine Kompost-Mülltonne oder einen eigenen Komposthaufen an. Denn alles was kompostierbar ist, wird der Erde im Kreislauf als Biomasse wieder zugeführt.

Schritt 2: Das Einmachglas wird dein neuer bester Freund.


Zero waste ist nicht teuer und fancy neues Equipment braucht keiner. Ganz im Gegenteil, es geht darum, vorhandene Dinge weiter zu verwenden. Einmachgläser sind der absolute Knaller – für alles. Prima als Tupper-Ersatz für’s Mittagessen oder für den nächsten Restaurantbesuch, wenn du nicht alles aufessen kannst. Darin lässt sich so gut wie alles transportieren.

Schritt 3: Kaufen oder selber machen?

Wir schmeißen ein Glas Nussmus weg und gehen in den Laden, um hübsche Einmachgläser zu kaufen. Nonsense. Warum nicht einfach die Deckel anmalen, wenn Einheitlichkeit im Regal herrschen soll? Schau mal genauer hin, was für Schätze du zuhause hast, die sich in tolle Gadgets verwandeln lassen. Da finden sich auch Reste und Grünes von Obst und Gemüse, die zum Smoothie verarbeitet, in Stücken in die Gefriertruhe gegeben oder im Dörrautomaten zu Chips getrocknet (für Müsli, Suppen usw.) werden können.
Viele unserer gekauften Produkte, von Reinigungsmittel bis Kosmetika, enthalten bedenkliche Stoffe. Die Gifte können uns selbst schaden, aber auch in der Natur schlechte Auswirkungen haben. Feste Bio-Produkte ohne Verpackung sind eine Lösung oder mit etwas Zeit und Muße auch das Selbermachen. Schau dich online nach Rezepten für Reinigungsmittel, Deos oder Zahnpasta um – es eröffnet sich eine ganz neue Welt.
Für alles was doch gekauft werden muss, gibt es meist ökologische Produkte. Die Zahnbürste aus Bambus statt Plastik, oder anstelle von Waschmittel kompostierbare Waschnüsse. Und: Abgepackt ist nicht gleich abgepackt: Verpackungen aus recyceltem Plastik sind definitiv eine bessere Lösung, noch besser geht es aus kompostierbarem Plastik oder Papier.
bogitw/pixabay

© bogitw/pixabay | creative commons

Schritt 4: Frische Shopping


Zugegeben im konventionellen Supermarkt scheint vieles dick in eine leuchtende Schicht aus Plastik eingehüllt. Aber selbst hier kannst du mit einem Baumwollbeutel und Gemüsenetzen schon einiges an Verpackung sparen. Kaufe frisch und saisonal und versuche weitestgehend auf Convenience Produkte zu verzichten, das spart automatisch Verpackungen. Schau dich nach einem Unverpacktladen in deiner Nähe um und besuche mal deinen örtlichen Wochenmarkt. Hier bekommst du viele Produkte zu überraschend günstigen Preisen, in den von dir gewünschten Mengen.

Schritt 5: Pflanzlich, regional und Bio

Die Tierindustrie ist ein großer Erzeuger unserer Treibhausgase. Alleine durch die Reduktion an Tierprodukten um 50 %, könnten in Europa 40 % der Treibhausgase aus der Landwirtschaft reduziert werden (Quelle: ProVeg). Darüber hinaus ist der Verbrauch an Ressourcen sehr hoch: Ein Burger beispielsweise benötigt 3.000 Liter Wasser, ein Liter Milch 1.000 Liter Wasser (Quelle: Waterfootprint.org).
Dabei ist jedes Schnitzel, das mal durch eine pflanzliche Alternative ersetzt wird Gold wert. Anregungen und pflanzliche Alternativen finden sich in deinem Bioladen und Supermarkt. Blogs und Zeitschriften bieten einfache pflanzliche Rezeptideen. Der erste Schritt muss nicht groß sein: Milch durch Hafermilch ersetzen. Oder samstags vegan essen. Einfach mal probieren – du wirst überrascht sein.
Regional auf dem Markt einkaufen spart den Transport und damit Energie. Und der Besuch lohnt sich aus einem zweiten Grund, denn hier findest du Bio-Lebensmittel. „Bio“ enthält keine synthetischen Pestizide, weniger Zusatzstoffe und ist nicht gentechnisch verändert. Darüber hinaus werden durch den Verzicht auf künstliche Düngemittel weniger Energie verbraucht, mehr Arbeitsplätze geschaffen und durch Vielfalt auf dem Acker Vögeln und Insekten auch langfristig ein Lebensraum geboten. So ist dein Konsum Teil eines natürlichen Kreislaufs.

Deinen Alltag müllfrei organisieren


Unser Alltag steckt voller Möglichkeiten, unserer Umwelt etwas Gutes zu tun. Verpackung zu reduzieren und nachhaltig zu leben bezieht sich nicht ausschließlich auf Küche und Haushalt. Auch außerhalb der eigenen vier Wände lässt sich ganz entspannt der Umwelt ein klein wenig helfen. Zum Beispiel mit der Bahn und dem Rad fahren und Deutschland erkunden, anstatt Asien. Zu Ökostrom wechseln und beim Sport mal ganz crazy ploggen (Jogging + „plocka“ schwedisch für Aufheben) und nebenbei Müll aufsammeln. Oder Ecosia als Suchmaschine verwenden und ohne Mehraufwand Bäume pflanzen. Klingt kompliziert? Es geht nicht darum, alles auf einmal umzusetzen, aber es macht Freude Teil eines großen Ganzen zu sein.

Inspirierende Dokumentationen:

 
  • Zukunft gestalten Wie geht Nachhaltigkeit? - ARD-alpha
  • Cowspiracy
  • The true Cost
  • More than Honey
  • Plastic Planet
  • Before the Flood
  • Food Inc.
3dman_eu/pixabay

© 3dman_eu/pixabay | creative commons

Apps für mehr Nachhaltigkeit:

 
Passend zum Thema gab es bei Rapunzel Naturkost am 21.02. einen interessanten Vortrag über Plastikmüll im Polarmeer von Expeditionsleiterin Birgit Lutz.
Sie gibt Tipps, wie wir klein anfangen können, Plastik zu vermeiden. Mehr dazu unter www.rapunzel.de

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